Hebammenpraxis Ückendorf – Anlaufstelle für schwangere Frauen
Die Hebammenpraxis Ückendorf stellt Frauen in und nach der Schwangerschaft ein vielseitiges Angebot zur Verfügung. Die Hebammen Inga Kaltenborn und Birte Meissner über ihr Angebot, ihre Praxis und ihre Geschichte.
Februar 13, 2025

Hallo, ihr beiden. Mit eurer Hebammenpraxis bietet ihr schwangeren Frauen während und nach der Geburt Unterstützung. Woraus besteht euer Angebot?
Birte Meissner: Zuerst bieten wir Hilfe bei Beschwerden in der Schwangerschaft – also Beratung zu Übelkeit, Rückenschmerzen, Sodbrennen, aber auch zu psychischen Beschwerden. Dazu sind wir die Ansprechpersonen für besondere Situationen, bieten auch Ernährungsberatung, Angebote für Sport oder Unterstützung bei Fehlgeburten.
Wir bieten den Frauen auch die gesamte Vorsorge an – sodass sie von Blutabahmen über Urinkontrollen bis zu Blutdruck-Untersuchungen oder Überprüfungen von Fruchtwassermengen alle Schritte bei uns durchführen können. Wir stellen den Frauen frei, wie sie ihre Vorsorge gestalten möchten: Also entweder alle Schritte direkt bei uns oder im Wechsel mit der Gynäkologin oder dem Gynäkologen.
Zusätzlich kümmern wir uns um die Begleitung bei Terminüberschreitung, beraten aber auch zu Einleitung und Alternativmethoden. Natürlich gibt es auch klassische Geburtsvorbereitungskurse für Paare und Frauen ohne Begleitperson.
Inga Kaltenborn: Dazu kommt Yoga in der Schwangerschaft – ein Kurs, den eine Yoga-Lehrerin für uns durchführt. Danach gibt es die Wochenbettbetreuung, die in der Regel nicht hier stattfindet, sondern bei den Frauen und Familien zuhause. Da sehen wir die Frauen über einen großen Zeitraum – bis zu 12 Wochen. Sind sie dann wieder mobil, bieten wir auch Rückbildungskurse an.
Manchmal kommen die Frauen auch für Still- oder Ernährungsfragen. Dann gibt es Säuglings-Erste-Hilfe-Kurse und bald startet unsere Krabbelgruppe.
Was ist das Besondere an eurem Angebot?
Birte Meissner: Wir richten unser Angebot stark nach dem aus, was sich die Frauen wünschen. Wir richten uns da immer neu aus – und strukturieren auch unsere Kurse mal nach den Wünschen der Frauen um. So haben wir auch den Geburtsvorbereitungskurs für alleinstehende Frauen angeboten, weil aufgefallen ist, dass da viele Anfragen kamen.
Wir möchten mit unserer Praxis für Offenheit stehen, aber auch für Vernetzung und Flexibilität. Wir lehnen nicht irgendwelche Angebote aus irgendwelchen Gründen ab, sondern möchten unsere Aufgabe der Betreuung von schwangeren Frauen erfüllen. Das möchten wir nicht aus dem Blick verlieren.
Wie kann man sich bei euch für ein Beratungsgespräch oder die Kurse anmelden?
Inga Kaltenborn: Über unsere Website könnt ihr euch für ein Gespräch bei uns anmelden. Dahinter liegt ein Buchungssystem, über das ihr uns alle Informationen über euch mitteilen könnt. Dann ist bereits alles hinterlegt. Ihr könnt hier auch direkt die Kurse buchen.
Hier geht es zur Website der Hebammen Praxis: https://www.hebammen-ueckendorf.de/
Gibt es feste Öffnungszeiten?
Inga Kaltenborn: Konkrete Öffnungszeiten gibt es bei uns nicht – wir bieten aber eine offene Sprechstunde an. Unsere Kalender leben auch davon, dass sich täglich etwas ändert. Damit können wir aber auch flexibel auf die Frauen eingehen, denen eine Terminfindung nicht so leicht fällt.
Wie geht ihr mit Sprachbarrieren um?
Birte Meissner: Häufig sind Personen dabei, die übersetzen. Zur Not verwenden wir aber auch den Google Translator – das funktioniert richtig gut. Bislang hatten wir aber nie das Gefühl, dass wir die Frauen nicht mitnehmen können.
Wenn es doch mal so vorkommt, haben wir auch textfreie Flyer, die viele Informationen ohne Worte vermitteln.
Eine wichtige Frage ist sicher die der Kosten. Werden eure Angebote denn von der Krankenkasse übernommen?
Birte Meissner: Fast alles wird übernommen – Zusatzleistungen wie das Kinesio-Taping müssen auch mal privat bezahlt werden.
Inga Kaltenborn: Auch die Kurse werden teilweise übernommen. Es gibt Krankenkassen mit einem Kontingent, die während der Schwangerschaft zum Beispiel für Kurse ausgegeben werden dürfen. Bestimmte Kurse sind immer mit inbegriffen, wie die Schwangerschaftsbegleitung oder die Wochenbettbetreuung.
Ihr habt die Hebammenpraxis in Gelsenkirchen-Ückendorf eröffnet – wie kam es dazu?
Birte Meissner: Wir beide haben tatsächlich einen ziemlich ähnlichen Werdegang: Wir haben uns an der Fachhochschule in Bochum kennengelernt, wo wir Hebammenkunde studiert haben. Dann haben wir zeitgleich angefangen, freiberuflich und angestellt zu arbeiten.
Vor ein paar Jahren haben wir dann immer wieder gesagt, wie schön eine gemeinsame Praxis wäre. Zwar haben wir dann immer wieder etwas intensiver gesucht, aber das ist dann wieder verflogen.
Inga Kaltenborn: Dann haben wir gemeinsam in einem multiprofessionellen Termin in Wuppertal gearbeitet und genau da Liebe für Fälle entwickelt, die nicht der Norm entsprechen. Wir haben also viele Frauen betreut, die einfach ein bisschen mehr brauchen als originäre Hebammenhilfe. Dann ist Birte durch dieses Quartier geradelt und hat mir ein Foto von der Bochumer Straße geschickt und gesagt: Das ist unser Pflaster.
Birte Meissner: Ich war dann beim Stadtteilbüro und habe mir das alles angehört. Zwei Tage später haben wir dann einen Anruf bekommen.
Das ging ja schnell. Was ist seitdem passiert?
Birte Meissner: Wir haben beide gesagt – manchmal fügen sich Dinge im Leben. Wir hatten von Anfang an ein gutes Gefühl bei der Sache. Für uns ist es auch ein großes Glück, hier mit der SEG zusammenzuarbeiten, da wir alles so gestalten können, wie wir es uns vorstellen.
Da wir beide schon über 10 Jahre Berufserfahrung haben, war diese Praxis nicht der heftigste Neuanfang – aber rechtliche Dinge wie eine Partnerinnen-Gesellschaft oder auch die Miete des Ladens waren für uns natürlich herausfordernd. Jetzt sind wir seit Mai 2024 final in dieser Praxis.
Und hat sich euer positives Bild von Ückendorf bestätigt? Wie gefällt es euch bisher?
Inga Kaltenborn: Es ist wirklich beeindruckend, wie engagiert die Leute hier sind. In der ersten Zeit hatten wir das gar nicht erwartet. Eine Fotografin, die auf Frauen, Babys und Schwangerschaften spezialisiert ist, hat jetzt Fotos von unserer Praxis und uns gemacht, nachdem sie auf uns zugekommen ist.
Für uns ist dieses Pflaster eine große Motivation, weil sich hier so viel tut und das so ein kreativer Ort ist. Aber auch, weil wir merken, dass die Frauen in diesem Quartier sonst nicht unbedingt Hebammenbetreuung bekommen würden.
Birte Meissner: Das Quartier ist interessant und divers – und viele Frauen wohnen teilweise nur fünf Minuten von der Praxis entfernt. Wir haben schon das Gefühl, dass so ein Angebot hier bisher gefehlt hat.
Wie sind die Reaktionen der Frauen aus dem Quartier?
Birte Meissner: Viele Frauen buchen einen Termin über unsere Homepage oder über Hebammensuchportale und sind dann erstmal baff, wenn sie zu einem Vorgespräch hierhin kommen.
Wenn wir ihnen dann im Vorgespräch von unseren Möglichkeiten erzählen, was wir alles in der Schwangerschaft anbieten und wie viel die Krankenkasse übernimmt, dann ist es genau das, was ich mir vorgestellt habe. Wir können neben der Gesundheitsversorgung auch Aufklärung betreiben und die Frauen empowern.
Als SEG freuen wir uns, die Hebammen Praxis bei ihren ersten Schritten unterstützt zu haben. Die Praxis ist als Anlaufstelle für Familien und Schwangere ein wichtiger Zugewinn für unser Quartier. Wir sind gespannt, wie sich das Angebot in den nächsten Jahren entwickelt.


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