Café Ütelier – der gemütliche Treffpunkt in Gelsenkirchen
Nicht nur für Kaffeliebhaber*innen ist das Café Ütelier in kürzester Zeit zu einem der beliebtesten Spots an der Bochumer Straße geworden. Gründer*innen Nikoleta Manojlovic und Patrick Raute führen durch ihren wahr gewordenen Café-Traum im Quartier.
März 2, 2024
Wie kamt ihr auf die Idee, hier in Ückendorf ein Café zu eröffnen?
Patrick: Wir haben das Café zu zweit eröffnet. Nikoleta hat zuvor eine Hotelfachlehre gemacht und Erfahrung in der Gastronomie. Für sie war es klar, dass sie der Branche treubleiben will. Außerdem ist Nikoleta sogar hier auf der Bochumer Straße geboren, daher kommt also auch unsere Verbindung zum Stadtteil und der Straße. Ich bin vor über zehn Jahren nach Gelsenkirchen zugezogen.
Da wir beide Kaffee lieben, hat sich dann irgendwann der Traum vom eigenen Café ins Ohr gesetzt und dann konnten wir diese Idee auch dank der Unterstützung durch die SEG umsetzen.
Ihr habt das Café ja 2022 eröffnet. Ist der Start denn so verlaufen, wie ihr es erwartet habt?
Patrick: Tatsächlich ist es noch viel besser gelaufen, gerade der Zuspruch aus dem Viertel hat uns überrascht. 80% unserer Gäste sind aus der direkten Nachbarschaft – Wir wohnen selbst auch hier. Dieser hohe Andrang von Anfang an hat uns natürlich sehr ermutigt.
Und das sieht man auch: Das Café ist nicht nur ziemlich schick, sondern auch ziemlich groß. Wie viele Leute können hier Platz nehmen?
Patrick: Im vorderen Bereich kommen wir auf circa 30 Plätze, hinten sind nochmal knapp 18 Plätze, wenn wir die Tische im lockeren Lounge-Ambiente hinstellen. Auf der Terrasse haben wir 30 Plätze genehmigt bekommen. Wenn es richtig voll ist, sind hier also manchmal wirklich 100 Leute.
Eine ganz schöne Mammut-Aufgabe auf Service-Seite und hinter dem Tresen. Wie sieht euer Team gerade aus?
Patrick: Insgesamt sind wir gerade acht Leute. Bei der Größe, die wir mittlerweile haben, brauchen wir die Unterstützung natürlich auch. Gerade sonntags oder wenn es sehr voll ist, müssen wir auch zu viert arbeiten.
Was ist in euren Augen das Besondere am Café Ütelier?
Nikoleta: Von vielen Gästen haben wir schon gehört, dass sie – auch wenn sie hier mal alleine hinkommen – wissen, dass hier immer Leute sind, mit denen sie ins Gespräch kommen können. Das finde ich ganz toll. Das Café Ütelier ist hier wirklich zu einem Treffpunkt in Ückendorf geworden. Das rührt mich sehr, denn genau das wollen wir: Dass die Leute aus ihren Ecken in Ückendorf rauskommen und auf die Straße gehen.
Patrick: Wir sind auch ein kleiner Schmelztiegel. Du findest hier Leute ab 16 bis über 80. Alle treffen sich hier. Das macht das Ganze sehr familiär.
Nikoleta: Unser Aushängeschild ist außerdem auf jeden Fall, dass wir knapp 90% unserer Speisen selber machen. Wir versuchen auch, so nachhaltig wie möglich zu sein. Wir schmeißen wirklich fast nichts weg und wenn, dann kommen die Sachen in unseren Komposter.
Anfangs haben wir noch mit einem Bäcker zusammengearbeitet, der dann aber insolvent gegangen ist. Dann haben wir aber aus der Not eine Tugend gemacht und backen jetzt sogar unsere Brötchen selbst. Wir versuchen auch allen etwas anzubieten. Ob das jetzt Veganer*innen oder Leute mit Unverträglichkeiten sind – wir haben immer was da.
Patrick: Dadurch, dass wir alles selber machen, können wir auch besser steuern, was wir wirklich produzieren. Dadurch schmeißen wir auch weniger weg.
Heißt Nachhaltigkeit für euch auch, auf regionale Waren zu setzen?
Patrick: Ja auf jeden Fall. Das wenige Fleisch, das wir anbieten, ist von einer Privatmetzgerei aus Bochum-Wattenscheid. Die Bilder, die ihr seht, sind von einem Fotografen aus Ückendorf. Die Milch ist von den einzigen Freilandkühen im Ruhrpott. Bei uns gibt’s auch keine Einwegbecher, wir nutzen ausschließlich Recups.
Was sind für eure Gäste die größten Highlights auf der Speisekarte?
Patrick: Gerade im Sommer oder bei Kater ist unser Bumble Coffee sehr beliebt. Das ist frisch gepresster Orangensaft mit einem doppelten Schuss Espresso. Ansonsten sind auch saisonale Speisen und Getränke wie der Pumpkin Spice Latte oder eine Kürbissuppe immer gern gesehen.
Wir haben zwar nur eine sehr kleine Speisekarte, aber unsere drei Bowls sind alle sehr gefragt. Wobei unsere Happy Bowl am meisten Zuspruch bekommt: Das ist eine Salatgrundlage, mit der Wahl aus zwei verschiedenen Dressings. Dazu braten wir dann jeden Tag frisches Gemüse an, backen frische Kartoffeln an und fügen Bulgur und Rohkost hinzu. Wer mag, kann auch Käse dazu bestellen.
Nikoleta: Die Happy Bowl ist abgesehen von den Suppen, die wir ab und zu anbieten, das einzig Deftige, was bei uns auf den Teller kommt. Und manche Leute kommen echt jede Woche, um die Happy Bowl zu essen. Das hört sich jetzt nicht so spektakulär an, aber die Mischung mit dem selbstgemachten Pesto und der Dattelcreme macht es wirklich aus.
Kaffee spielt bei euch beiden als Kaffeeliebhaber*innen natürlich auch eine große Rolle, wie hier auch der Siebträger beweist.
Patrick: Ja auf jeden Fall. Wir können unseren Gästen bei Interesse sehr detailliert über die verschiedenen Röstarten, die wir bevorzugen und anbieten, erzählen. Aber wir schwatzen es auch nicht allen auf, wenn sie sich dafür nicht besonders interessieren.
Wie ist denn euer Gefühl bezüglich des Quartiers? Spürt ihr hier einen engen Kontakt zu den anderen Projekten?
Patrick: Auf jeden Fall. Das beste Beispiel ist „Kommse Ücken“, wo sich ein Zusammenschluss mit verschiedenen Gastro-Einheiten und Ateliers gebildet hat. Wir haben kürzlich die fünfte Ausgabe ausgerichtet.
Das ist ein sehr niedrigschwelliges Event und komplett kostenlos. Wir hatten schonmal Live-Musik, einen Filme-Abend, Leute, die hier auf der Wiese live aufgetreten sind mit Akustik-Versionen oder Lesungen. Da gibt es echt alles querbeet. Da sieht man dann das ganze Potential dieser Straße. Das macht uns sehr froh, diese Entwicklung zu sehen. Wir hoffen auf noch mehr Gastronomien und Leute, die sich da beteiligen wollen.
Was wünscht ihr euch denn noch für das Viertel? Und habt ihr noch Pläne für das Café?
Patrick: Ich wünsche mir, dass noch mehr Leute den Mut fassen, hierhinzukommen, die sich hier noch verwirklichen wollen. Egal ob in der Gastronomie oder künstlerisch.
Außerdem überlegen wir, ob wir irgendwann mal unseren eigenen Kaffee rösten und den dann verkaufen. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik.
Das klingt alles ziemlich schön? Dann schaut doch mal beim Café Ütelier vorbei.
Öffnungszeiten:
Mi-Fr: 9 – 18 Uhr
Sa + So: 10-18 Uhr
Website: https://cafe-uetelier.de/
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