Ein Jahr Zukunftspartnerschaft
Für die Zukunftspartnerschaft Wohnen (ZPW) war 2024 ein sehr erfolgreiches Jahr. Geschäftsführer Tobias Clermont erzählt über die Entwicklungen und Fortschritte des Projekts, das darauf abzielt, den sozialen Wohnungsmarkt durch den Kauf und notwendigen Abriss vernachlässigter Immobilien in Gelsenkirchen zu stabilisieren und zu erneuern.
Oktober 21, 2024

Immobilienerwerb und Fördermittel: Ein erfolgreiches Jahr
Im letzten Jahr gab es bei der Zukunftspartnerschaft Wohnen große Erfolge: Insgesamt wurden fast 40 Objekte mit der ZPW erworben. Diese Erfolge sind zu einem großen Teil das Ergebnis intensiver Gespräche mit Eigentümer:innen, die froh waren, ihre Immobilien in geeignete Hände zu übergeben. Besonders bemerkenswert ist, dass überwiegend private Verkäufe zustande kamen, während Zwangsversteigerungen und Vorkaufsrechte nur einen kleineren Anteil ausmachten.
Verwendung von Fördermitteln
Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs der ZPW sind die Fördermittel des Landes – bisher wurden 10 Millionen € an Fördergeldern übermittelt. Diese Gelder wurden effizient für die Ziele der ZPW genutzt. Wichtig hervorzuheben ist die Bedingung, dass die Gelder schnell und zielgerichtet verwendet werden mussten – eine Herausforderung, der sich das Team erfolgreich gestellt hat.
Herausforderungen und Strategien
Wohnraumbereinigung und Abriss
Die ZPW muss sich aber auch einigen Herausforderungen stellen – zum Beispiel beim Thema Abriss. Der Fokus liegt darauf, vernachlässigte und unbewohnbare Immobilien abzureißen, um Platz für potenziell neues, qualitativ hochwertiges Wohnen zu schaffen oder auch um eine Grünflächenentwicklung auf den freigewordenen Grundstücken zu initiieren. Dieser Prozess umfasst nicht nur die physische Entfernung der Gebäude, sondern auch die Unterstützung der Mieter:innen beim Umzug.
Soziale Verträglichkeit
Ein besonders wichtiges Thema bei der ZPW ist der Umgang mit Mieter:innen, die noch in den betroffenen Immobilien wohnen. Herr Clermont unterstreicht dabei die Notwendigkeit, dass „wir vermeiden wollen und müssen die Mieter einfach auf die Straße zu setzen. Das darf nicht passieren.“ Hierfür sind freiwillige Kooperationen der Mieter:innen erforderlich, welche durch Unterstützung bei Umzugskostenerstattungen und ähnlichen Hilfen gefördert werden.
Gesetzliche Neuerungen und ihre Auswirkungen
Ein wichtiger Aspekt des Diskurses war die Erwähnung des neuen Zwangsversteigerungsgesetzes, initiiert durch den Bundesjustizminister Marco Buschmann. „Dieses Gesetz verhindert, dass unseriöse Akteur:innen in einer Zwangsversteigerung den höchsten Preis bieten und den Zuschlag bekommen, den Kaufpreis nie zahlen und dennoch die Mieten der Bewohner:innen für einige Monate einkassieren dürfen.“ Hier erhalten die Gemeinden nun mehr Handlungsspielraum und können gegen den finanziellen Missbrauch vorgehen.
Die doppelten Innenentwicklung
Ein wiederkehrendes Thema ist das Konzept der „doppelten Innenentwicklung“. Das Ziel hierbei ist es, neuen Wohnraum zu schaffen, während gleichzeitig die „Grüne Infrastruktur“ der Stadt gefördert wird. Dieser Ansatz soll Gelsenkirchen nicht nur attraktiver machen, sondern auch nachhaltiger und widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen.
Zwischennutzungskonzepte
Auch Zwischennutzungskonzepte sind eine wichtige Strategie, um verwaiste Flächen vorübergehend sinnvoll zu nutzen, bis eine dauerhafte Lösung gefunden wird.
Abschluss und Ausblick
Während die Herausforderung weiterhin besteht, ausreichend Fördermittel zu sichern, bleibt das Team der ZPW zuversichtlich: „Bedarf ist noch genug da. Langweilig wird uns sicher nicht“, fasste Herr Clermont zusammen.
Es bleibt also spannend bei der ZPW. Mit einem erfolgreichen ersten Jahr im Rücken und einer klaren Vision für die Zukunft, bereitet sich das Team darauf vor, weiterhin einen signifikanten Beitrag zur Erneuerung und Verbesserung des städtischen Wohnraums in Gelsenkirchen zu leisten.

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